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02.07.2025

Zwänge: Wer ihren Sinn erkennt, kann sie zu Freiheitsempfinden umwandeln!

Selbsthilfeinitiative unterstreicht die Bedeutung der Beweggründe für das psychische Störungsbild

„Zwangserkrankte entwickeln häufig eine eigene Welt aus Schemata und Abläufen. Die Beschäftigung mit Zwangshandlungen und -gedanken, und sei sie objektiv noch so ungewollt, zentriert die Aufmerksamkeit der Erkrankten auf festgelegte Prozesse, die eine Konfrontation mit möglichen inneren Konflikten aus Vergangenheit und Gegenwart umgehen. Nicht aufgearbeitete Erlebnisse oder nicht abgeschlossene Probleme bergen häufig große Anstrengung in sich, sollten sie aufbrechen oder zumindest beachtet werden!“ – Diese Position vertritt der Leiter der Selbsthilfeinitiative zu Zwangsstörungen, Phobien und Depressionen, Dennis Riehle (Konstanz). „Zwänge lenken durch ihre Regelhaftigkeit in plagender, aber doch auch schützender Ausprägung von Themen ab, vor denen wir uns zieren. Wenn man es als Aufgabe beschreiben will, so ist der Zwang einerseits dafür zuständig, noch unverheilte Wunden abzudecken – gleichzeitig aber auch immer wieder daran zu erinnern, dass eine Behandlung dergleichen irgendwann nötig wird. Viele Betroffene einer Zwangsstörung bilden mit der Zeit eine Verlässlichkeit auf ihre Gedanken und Handlungen aus. Die Symptomatik ist fester und unverrückbarer Bestandteil des Alltags, auf den der Erkrankte setzen kann. Betroffene fühlen sich daher auch in ihrer gewohnten Umgebung oftmals am wohlsten, haben sie dort doch alle wichtigen Bezugspunkte und -personen, die nicht nur eine gewisse Sicherheit und Stabilität gewährleisten, sondern leider auch die Aufrechterhaltung des Zwangs begünstigen. Das Verlangen nach Kontrolle und das Reduzieren möglicher Überraschungen oder unerwartet eintretender Situationen ist ausdrücklicher Wunsch vieler Betroffener“.

Und weiter: „Der Zwang spielt damit aber auch auf die Einseitigkeit und geringe Flexibilität der Erkrankten an. Will man überspitzt formulieren, fordert er zu mehr Wagnis und ‚Trau dich!‘ auf. Innerhalb der bekannten und eingefahrenen Systeme sind Zwangserkrankte durchaus in der Lage, Bindungen und zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegen. Gerade für Personen, die nicht in die Symptomatik involviert sind, gilt dies im Besonderen. Gleichzeitig sind Betroffene aber auch auf enge Bezugspersonen angewiesen. In der dauernden Spannung zwischen Unabkömmlichkeit von Beziehungen und der mangelnden Ausprägung an beständiger Bindungsfähigkeit, die durch die Handlungen und Gedanken zusätzlich negativ beeinflusst wird, ist dem Erkrankten kaum eine entschlossene Abwägung zwischen Bindung und Abstand zuzumuten. Die häufig Ich-dominierende und narzisstisch geprägte Persönlichkeitsstruktur Zwangserkrankter lässt zudem Beziehungen nur schwerlich in einem notwendigen Mittelmaß an Gleichberechtigung gedeihen. Die Ausgangslage erweist sich daher für Betroffene als besonders schwierig. Der Zwang ermuntert daher nahezu reizvoll auch zu größerer Gelassenheit, nicht nur in Bezug auf die eigene Person“, sagt Dennis Riehle.

„Zwänge helfen nicht nur, innere Konflikte zu überdecken. Sie fungieren auch als Mantel, der vor weiteren Verletzungen abschirmt. Zwangserkrankte scheinen nur dann aus der Bahn zu bringen zu sein, wenn Außenstehende in ihr Konzept der klar geregelten Rhythmen eingreifen. Gerade Angehörige, die sich über die richtige Form des Helfens unsicher sind, gelangen so rasch in Konflikte mit dem Betroffenen, weil sie Grenzen überschritten haben, die lediglich der Erkrankte selbst als für ihn erkennbare definiert. In solchen Momenten scheuen sich auch die Betroffenen nicht vor Konfrontationen. Gleichzeitig lassen die Zwänge die Erkrankten gegenüber Konflikten von außen steril und unnahbar wirken. So ermöglichen die Zwänge auch eine Enthaltung und einen Vorwand der Betroffenen bei Auseinandersetzungen und werden damit ihrem sicher langfristig in Frage zu stellenden Schutzfaktor gerecht. Zudem verhindern die Zwänge damit aber auch eine gesunde Dialogbereitschaft und hemmen die Kritikfähigkeit der Betroffenen, die auf geringste Anfeindungen introvertierter oder vehementer reagieren als Andere“, meint der 40-Jährige.

„Zwar wird der Umgang mit den Erkrankten dadurch eher schwieriger, der Zwang fordert aber auch hier Betroffene wie Angehörige zum Trainieren normaler Konfliktfähigkeit auf. Betroffene von Zwängen kennen nicht nur durch Scham oder ständige Ausreden das Problem, Zugang zum sozialen Umfeld zu finden. Zwanghafte Persönlichkeitsstrukturen sind auch dafür verantwortlich, dass soziale Interaktionen von Unsicherheit, Schüchternheit oder den andauernden Handlungen und Gedanken blockiert werden. Der Rückzug in die eigenen Systeme und Realitäten des Zwangs, aber auch die durch emotionale Verluste eingeschränkte soziale Kompetenz sind ebenso wie eine Hypersensibilität mit dafür verantwortlich, dass es in der Kommunikation und im Verhalten gegenüber Angehörigen und Außenstehenden zu baldigen Missverständnissen kommt. Viele Betroffene reagieren mit einer Art Sperre. Auch hier ist der Zwang Wegweiser: Er setzt darauf, dem Erkrankten größere Nüchternheit für einen entkrampften sozialen Handlungsspielraum ‚aufzuzwingen‘“, so Riehle.

„Zwangserkrankungen sind ohne den Zweifel des Betroffenen nicht denkbar. Jedes Waschen oder Kontrollieren würde entfallen, wenn der Erkrankte nicht im letzten Moment doch wieder damit hadert, ob jede Bakterie abgetötet oder die Türverriegelung wirklich dicht ist. Der Zweifel an der eigenen Wahrnehmung, an der Selbstkontrolle und am Vertrauen in Denken und Handeln offenbaren auch das von vielen Betroffenen selbst als niedrig eingeschätzte Selbstbewusstsein. Die Überzeugung, sich nicht misstrauen zu müssen, geht im Laufe der Zwangsstörung fortschreitend verloren. Durch jeden neuen Zwang wird sie weiter gedämpft. Auch wenn die Erkrankung dadurch den Charakter einer zerstören wollenden Macht entwickelt, nutzt sie funktional eine Lücke im Selbstvertrauen aus, zu der der Betroffene aufgefordert ist, sie nach Stabilisierung wieder aufzufüllen. Geprägt von stringenten und perfekt organisierten Strukturen, andererseits durch die Zwangssymptomatik in der Bewältigung des regulären Alltags behindert, sind Betroffene von akkuratem Handeln und Denken gezeichnet, welches hin bis zur Penetranz reicht. Abweichungen und Unregelmäßigkeiten in den durchgeplanten und fixierten Abläufen bringen nicht nur die Ordnung, die sich der Betroffene geschaffen hat, durcheinander, sondern auch neuen Stress und Anspannung bis hin zu erhöhter Emotionalität. Dies zeigt deutlich die Abhängigkeit des Zwangserkrankten von den festen Strukturen. Die Symptomatik unterstreicht diese einerseits, zeigt aber auch die Möglichkeiten auf, aus ihnen auszubrechen. Der Zwang provoziert an dieser Stelle wie so oft den Widerstand des Betroffenen, um ihm klar aufzuzeigen, in welchen eingefahrenen Regeln er lebt – und wie sich eine Befreiung daraus lohnen kann“, erklärt Dennis Riehle.

„Zwangserkrankte entscheiden selbst über wichtigste Dinge nicht heute, sondern frühestens dann, wenn die Situation nichts Anderes mehr zulässt. Die Fähigkeit, zeitnah und mit Rigorosität und Überzeugung zu Entscheidungen zu kommen, liegt einer zwanghaften Persönlichkeit fern. Auch die Symptomatik trägt nicht unbedingt dazu bei, dieses Verhalten zu ändern – lenkt sie doch die Konzentration auf Handlungen und Gedanken, aber nicht auf das Wesentliche, worüber der Betroffene eigentlich zu befinden hätte. Häufig führt diese Entwicklung hin bis zu schmerzlichen Erfahrungen durch verpasste Chancen. Ein Zwang wirkt häufig funktional auch relativ einschneidend. Wer immer und immer wieder seine Entscheidungen aufschiebt, verliert nicht nur den Überblick, sondern auch die Kompetenz, überhaupt noch klaren Kopfes zu einem Ergebnis zu kommen. Zwangserkrankten wird durch ihre Symptomatik somit immenser Druck entgegengebracht, die eigene Entscheidungsfähigkeit zu erhöhen. Zwänge können damit Ausdruck von Defiziten sein, die aus verschiedensten Situationen entstanden sind. Damit es zur Ausbildung eines Zwangs kommt, sind selbstverständlich weitere Faktoren notwendig. Neben dem Faktor Vererbung von Anlagen zu psychischer Instabilität können bio-chemische Prozessstörungen im Hormonhaushalt des Gehirns und des Organismus einwirken, aber auch frühkindliche und Entwicklungsprobleme, die beispielsweise in der Erziehung oder den sozialen Interaktionen aufgetreten sind. Nicht selten können auch traumatische Erlebnisse den Anfang einer Zwangsstörung setzen“, beschreibt der erfahrene Zweifelspatient hierzu.

Schlussendlich lässt der Zwang den Betroffenen aber eben nicht völlig im Dunkeln. Tatsächlich ist für den Erkrankten die Ohnmacht gegenüber seiner Symptomatik überwiegend. Und dennoch können gerade die strukturellen Muster einer Zwangsstörung auf wesentliche Ansatzpunkte hinweisen, die bei Veränderung dem Zwang die eigentliche Existenzgrundlage entziehen würden. Damit bekommt der Zwang bei allem Unverständnis, welches wir ihm rational entgegenbringen müssen, auch eine Sinnhaftigkeit. Er weist uns direkt und auf ziemlich gnadenlose Art und Weise auf Schwächen hin, die es sich zu berücksichtigen lohnt. Selbstverständlich können wir das, was an körperlichen, psychiatrischen oder neurologischen Ursachen zur Zwangserkrankung beiträgt, nicht durch eine Selbstanalyse und das Hören auf die Zeichen des Zwangs in den Griff bekommen. Aber das Ernstnehmen der Aussagen, die die Zwangserkrankung uns verschlüsselt liefert, trägt maßgeblich zu einem anderen Umgang mit dem Störungsbild bei. Und es bietet die Chance, uns selbst zu verändern, an den Stellen, die uns vielleicht nie wirklich bewusst waren. Auch durch eine gewisse Funktion oder Sinn des Zwangs sind wir nicht ermutigt, die Krankheit zu akzeptieren“.

Doch die Annahme des gegenwärtigen Moments falle einem Blick darauf vielleicht etwas leichter. „Zwänge sind damit in mehrfacher Hinsicht herausfordernd: Sie zwingen uns übertriebene Handlungen und Denkweisen auf, von denen wir nicht ablassen können. Sie sind aber zudem eine Aufforderung, die Gelegenheit für eine Eigenreflexion zu ergreifen. Gleichzeitig ist jeder Zwang ein Schutz. In verschiedenen Lebenssituationen sind wir darauf angewiesen, zunächst Abstand von Belastendem und Unangenehmem zu nehmen. Sich mit sich selbst auseinander zu setzen, birgt neben großen Perspektiven eben auch Risiken. Prinzipiell ist in jeder Zwangserkrankung, die zu chronifizieren droht, eine sinnhafte Funktionalität zu erkennen, welche es ermöglicht, durch intensive Selbstreflexion nicht nur einem Voranschreiten der Symptomatik entgegen zu treten, sondern die Signale und Botschaften der Zwänge in einem Atemzug auch für eine umfassende Arbeit an individuellen und eingebetteten Strukturen zu nutzen, die nebenbei auch das erleichternde Gefühl eines größeren Freiheitsempfindens mit sich bringen kann“, ermutigt der Konstanzer Journalist abschließend, der mit den Zwängen heute gut lebt.

Die Psychosoziale Mailberatung der Selbsthilfeinitiative ist bundesweit kostenlos über www.dennis-riehle.de erreichbar.



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