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Von Verpackungen bis zum Rückgaberecht: Handlungspotenzial nutzen

„Es gibt Möglichkeiten der politischen Einflussnahme auf nachhaltiges Verbraucherverhalten!“

Klimaschutz beginnt nicht zuletzt beim Konsumverhalten der Bürger. Dieser Ansicht ist der Leiter der Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung und Change Management, Dennis Riehle (Konstanz). Es sei nicht zuletzt Aufgabe des Gesetzgebers, durch entsprechende Regelungen dafür zu sorgen, dass ein Ressourcen schonendes Verhalten der Menschen möglich ist: „Viel zu wenig wurde bislang im Bezug auf das Rückgaberecht von online bestellten Waren getan. Noch immer wird nahezu jeder zehnte im Internet bestellte Artikel wieder zurückgeschickt. Und das nicht zuletzt aufgrund eines falsch verstandenen Verbraucherschutzes, der die Umwelt belastet und in keiner Weise zum sorgsamen Einkauf ermutigt“, so der Psychologische Berater vom Bodensee. „Wenn ich natürlich die Chance habe, bestellte Artikel nahezu unbegrenzt und kostenlos einzusenden, falls sie mir nicht passen oder gefallen sollten, habe ich keinerlei Anreiz für bedachtes und nachhaltiges Shopping. Deshalb muss die Politik diese schrankenlose Hin- und Herschicken von Produkten erschweren und nicht zuletzt dafür sorgen, dass im Zweifel der Konsument für das Porto von Rücksendungen aufkommen muss, um hier eine echte Lenkungsfunktion der Legislative auszunutzen. Solange es zum legitimen und gar verpflichtenden Kundenservice von Anbietern zählt, jegliche Ware wieder zurücknehmen zu müssen, findet dieses ökologisch sinnlose und vermeidbare Transportieren von Retouren kein Ende und belastet den energetischen Fußabdruck jedes Konsumenten, der wahllos Dinge bestellt und sie bei Bedarf wieder zurückgibt“.

Auch in Sachen Garantien muss sich etwas ändern, meint Dennis Riehle: „Da viele technische und andere Geräte heute nur noch eine recht kurze Gewähr für Funktionalität und Schadenlosigkeit besitzen, werden nicht wenige von ihnen durch die Hersteller ganz bewusst so programmiert und gebaut, dass sie danach relativ bald kaputtgehen. Und meistens sind Händler nicht einmal zum Vorhalten etwaiger Ersatzteile verpflichtet, weshalb die Verbraucher gezwungen sind, Kühlschränke oder Waschmaschinen, Computer oder Smartphones, welche früher eine lange Lebensdauer hatten, in immer kürzerer Frequenz neu kaufen zu müssen. Nicht zuletzt fehlt es auch an einer breiten Verfügbarkeit von wohnortnahen Entsorgungsstellen, die irreparable Technik zum Recycling und Wiederverwertung annehmen. Wenngleich der Handel mittlerweile zur Rücknahme verschiedener Artikel gezwungen wurde, landen noch immer zu viele ausrangierte Elektrogeräte oder Möbel nach dem Gebrauch in den Restmülltonnen. Es braucht daher wieder Sperrmüll- und Wertstoffsammlungen“. Der Berater für Nachhaltige Entwicklung fordert überdies, dass es klare Vorgaben bezüglich Verpackungen gibt: „So wenig wie möglich, so viel Mehrweg wie machbar. Braucht es denn neben Karton auch Plastik? Muss jede Ware doppelt und dreifach eingepackt werden? Weshalb sind Anbieter nicht gehalten, Verpackungsgröße und Verpackungsmaterial an das jeweilige Produkt individuell anzupassen? Und weshalb fehlt es bislang aus scheinbaren Hygienegründen an mehr Möglichkeiten, Lebensmittel nicht nur in Einweg anzubieten?“, fragt Dennis Riehle – und fügt abschließend an: „Die Politik kann Ansporn für Nachhaltigkeit schaffen, ohne bevormunden zu müssen!“.

Die Beratungsstelle für Nachhaltige Entwicklung und Change Management ist kostenlos über www.dennis-riehle.de erreichbar.