Dennis Riehle

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20.12.2024

Hormone, Darm und psychisches Wohlbefinden brauchen Gleichgewicht!

Selbsthilfeinitiative unterstreicht die Bedeutung der Ernährungsweise bei seelischen Erkrankungen

Wie sehr unser Magen-Darm-System in enger Verbindung mit unserem Seelenbefinden steht, darüber können viele Erkrankte sicherlich eine Menge berichten. Denn wir wissen heute um die Zusammenhänge zwischen den Verdauungsorganen, Hormonen und der Psyche. Diese Auffassung vertritt der Leiter der bundesweit tätigen Selbsthilfeinitiative zu Zwängen, Phobien und Depressionen. Dennis Riehle (Konstanz) sagt: „Trotz dieser Erkenntnis scheint der Umstand einer Komorbidität (das Auftreten von mehreren Erkrankungsbildern, auch aus unterschiedlichen Organsystemen, nebeneinander und gleichzeitig) immer wieder unterzugehen – auch in der ärztlichen Betrachtung und bei der Ursachenforschung. Denn oftmals denkt niemand an die Möglichkeit, dass psychische Gebrechen einen wesentlichen Ursprung im Darm haben können. Und umgekehrt bleibt die Suche nach einem organischen Ausgang einer Verdauungsproblematik erfolglos, weil keiner an die maßgeblichen Einflüsse des Seelenlebens auf Magen und Darm gedacht hat“, so der Psychologische Berater. „Lange Zeit ist man davon ausgegangen, dass der wesentliche Lieferant der für die psychische Gesundheit so wichtigen Neurotransmitter wie Serotonin (auch als ‚Glückshormon‘ bekannt) das Gehirn selbst ist. Mittlerweile wurde aber deutlich, wonach über 90 % der Produktion im Darm stattfindet – mehr als 20 Hormone haben dort ihre Quelle und werden sodann in die unterschiedlichen Körperregionen entsandt. Obgleich die Verwertung des Hormons im Synaptischen Spalt des Gehirns stattfindet und die dortige Verweildauer des Serotonins (oder auch des Noradrenalins u.a.) wesentlich durch Medikamente der Wirkstoffklasse SSRI/SNRI beeinfluss werden kann, ist die wesentliche Aussage, dass die Menge des freigesetzten Hormons maßgeblich von der Funktion des Darms abhängt. Insofern gebietet es sich regelhaft, bei aufkommenden psychischen Erkrankungen auch eine Bestimmung von Darmflora und Darmfunktionalität vorzunehmen. Gerade Krankheitsbilder wie die Zwangsstörung, die Depression, ADHS, Demenz oder Autismus sind nicht selten mit einer Beeinträchtigung im Darmstatus assoziiert“, erklärt der 39-jährige Ernährungsberater vom Bodensee entsprechend.

„Gerade bei Reizdarm- und Reizmagen-Syndromen ist völlig eindeutig, dass die Psyche den wesentlichen Faktor für Auslösung und Fortbestand der Verdauungsproblematik bildet. Die wechselseitige Beeinflussung auf der Schiene von Magen-Darm-Bereich und Gehirn ist vielfach belegt. Zahlreiche Stressoren wirken auf den Gastrointestinaltrakt ein. Vor allem Blähungen, Sodbrennen oder ein permanenter Wechsel von Verstopfung und Durchfall oder Erbrechen und Übelkeit können ein Zeichen dafür sein, dass die psychische Verfassung involviert ist. Ob Prüfungsangst, Druck bei der Arbeit, Mobbing und Überforderung, ‚BurnOut‘ oder Anpassungsstörungen, Belastungserkrankungen, Depressionen und Phobien: Wer sich in Situationen mit großen Anforderungen befindet, dessen Psyche gibt ihre Überlastung an den Verdauungstrakt weiter“, meint der Journalist, der selbst seit 25 Jahren psychisch erkrankt ist und daher aus seiner eigenen Erfahrung berichten kann: „Dass Stress ein wesentliches Merkmal von seelischen Erkrankungen ist und sehr häufig gar als ein mitauslösender Faktor gilt, scheint mittlerweile weit bekannt zu sein. Weniger bewusst ist vielen Menschen, wonach Darmbakterien positiven Einfluss auf unsere psychische Verfassung haben können. Während wir reflexartig davon ausgehen, dass ein bakterielles Geschehen per se etwas Ungutes ist, bleibt die Tatsache verborgen, dass unser Organismus ohne sie überhaupt nicht lebensfähig wäre. Denn wir brauchen Bakterien, weil sie das Immunsystem stärken und besonders in den Verdauungsorganen Schutzwalle aufbauen, um vor eindringenden Schadstoffen und unwillkommenen Substanzen abwehrbereit zu sein. Positiv konnotierte Bakterien sind entzündungshemmend und nehmen damit einen ganz entscheidenden Belastungsgrund für unsere Psyche. Immerhin wissen wir darum, wie ein ungesunder Magen oder Darm auf unsere Stimmung einwirken kann. Wir fühlen uns nicht nur unwohl, sondern belastet und völlig ausgemergelt, wenn uns gastrointestinale Symptome über einen längeren Zeitraum heimsuchen. Daher braucht es einen Wall zum Abschirmen von akuten und zur Bremsung von chronisch verlaufenden Verdauungserkrankungen, welcher durch ein optimales Verhältnis der Darmbakterien zueinander errichtet werden kann“, unterstreicht Sozialberater Dennis Riehle in seinem aktuellen Statement.

„Auf bis zu 500 Quadratmetern verteilen sich im Magen-Darm-Bereich Neuronen, die einen enormen Lenkungseinfluss haben und als „enterisches Nervensystem“ bezeichnet werden. Es ist ein hochentwickeltes Netzwerk, das ankommende Nahrung ‚überprüft‘ und seine Zusammensetzung ermittelt, diese ‚Daten‘ entsprechend weitergibt und danach entscheidet, welche Nährstoffe brauchbar sind oder ausgeschieden werden können. Dennoch herrscht auch im Darm zunächst ein Prinzip der ‚Koexistenz‘, das ein Nebeneinander von durch die Nahrung aufgenommenen Bakterien, Viren und Keimen auch dann ermöglicht, wenn einzelne davon schädlich sein und Entzündungen auslösen könnten. Umso wichtiger bleibt deshalb, dass der Mensch an der Ausgestaltung seiner Darmflora proaktiv mitwirkt und sich trotz des gewaltigen Ausmaßes des durch die Nervenzellen mitgesteuerten Darm-Immunsystems für eine Symbiose derjenigen Mikroorganismen einsetzt, die nachweislich Emotionen beeinflussen, Stressresistenz erhöhen und Konzentrationsfähigkeit stärken können. Manchmal sagt man, dass das Leben mit einer leichten Ernährung einfacher gelinge, weil es sich mit vollem Magen nur schlecht bewegen, handeln und entscheiden lässt. Dass die Ernährung allerdings eine unmittelbare Einwirkung auf das psychische Wohlbefinden besitzt, liegt nicht nur daran, dass uns besser schmeckende Speisen glücklicher machen. Viel eher sind es ausgewählte Nährstoffe der Lebensmittel, die eine gesunde Darmflora befördern. Heutzutage geht man sogar wissenschaftlich davon aus, dass es eine sogenannte ‚psychobiotische Ernährungsweise‘ gibt, welche gezielt darauf ausgerichtet ist, präventiv vor seelischen Erkrankungen zu schützen und bei bestehenden Krankheitsbildern der Psyche heilsam zu sein. Natürlich können Gemüse, Obst und ballaststoffhaltiges Getreide keine Depression verschwinden lassen. Dennoch setzt man mit der Vermeidung von allzu viel Süßigkeiten und stärkehaltigen Produkten ein Zeichen für ein intaktes Mikrobiom des Darms, das gleichzeitig Übergewicht entgegenwirkt und damit Unzufriedenheit mit dem eigenen Selbst vermindert. Gleichsam rät es sich, den Darm mit dem zu ‚füttern‘, was für seine im Sinne der Hormonproduktion günstig erscheinende Funktion wichtig ist. Insbesondere müssen wir also an kurzkettige Fettsäuren denken, die den förderlichen Darmbakterien als Nahrungsgrundlage dienen – beispielsweise Milchprodukte (Käse, Rohmilch, Butter und Quark), Haferflocken, Äpfel, Quinoa, Beeren, Pfirsiche, Sesam, Linsen, Paprika, Knäckebrot, Müsli, Kokos, Bohnen oder Artischocken“, formuliert der Coach hierzu abschließend.

Die Psychologische, Sozial- und Ernährungsberatung der Selbsthilfeinitiative ist kostenlos unter www.dennis-riehle.de erreichbar.



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